wein

Die steirischen Weingüter Otto & Beate Knaus, Franz & Christine Strohmeier und Alice & Roland Tauss, die heute ein Teil einer seit Jahren wachsenden Bio- und Naturweinbewegung in Europa sind, waren zu Beginn des neuen Jahrtausends, als die biologisch bewirtschaftete Rebfläche in Österreich bei gerade einmal 2 bis 3 Prozent lag, Pioniere des biologischen respektive biodynamischen Weinbaus. Die Weingüter Strohmeier und Tauss sind Teil der Wertegemeinschaft »Schmecke das Leben« (neben den Weingütern Werlitsch, Muster und Tscheppe), deren Weg sie zur Erkundung eines ganzheitlichen Naturverständnisses führt. Auf den Ideen und den Richtlinien der Biodynamie aufbauend führen die Winzer einen intensiven Dialog über neue Wege und Erkenntnisse hinsichtlich des behutsamen Umgangs mit der Natur und der nachhaltigen Weinbereitung. Als Gruppe teilen sie ihr Wissen im Umgang mit der Natur und nutzen Synergien.
 

kooperation

nahgenuss.at ist eine vor vier Jahren gegründete Online-Plattform für die Direktvermarktung von Bio-Frischfleisch, -fisch und anderen Tierprodukten, die Produzentinnen und Konsumentinnen zusammenbringt. Nahgenuss will einerseits „familiären, regionalen Bio-Bauernhöfen, die Tiere halten, dabei helfen, von der Landwirtschaft überleben zu können“, andererseits „dass gutes Fleisch wieder wertgeschätzt wird und als das wahrgenommen wird, was es ist: Ein ganz besonderes Produkt.“ [1]
Werden auf der einen Seite kleine und regionale Anbieter durch das Preisdiktat des Großhandels zunehmend marginalisiert und in eine nicht selten existentielle Abhängigkeit gebracht, beträgt die einbehaltene Handelsspanne auf der anderen Seite regelmäßig 80 Prozent und scheint ein Aufweichen der starren etablierten Machtstrukturen kaum zuzulassen, die den Missstand aus Massentierhaltung, Billigfleisch und dem zunehmenden Verschwinden ehrlicher Anbieterinnen vollends zu perfektionieren drohen. Mit seinem ganzheitlichen innovativen Konzept schafft es nahgenuss, für eben diese Zusammenhänge Transparenz und Bewusstsein zu schaffen, Komplexitäten zu reduzieren und Menschen (über ehrliche Lebensmittel) zusammenzubringen.

 

Cambium

Wenn die urbane Masse einsam macht und traditionelle Lebens- und Gemeinschaftsformen womöglich als defizitär und überholt empfunden werden, dann müssen neue Wege gefunden werden, dem Leben eine gute Form zu geben. Cambium [1] ist eine provinzielle Kollektivsiedlung in der Stadtgemeinde Fehring im Zentrum des Thermen- und Vulkanlandes in der Oststeiermark, die – wie es auch in einer aktuellen Dokumentation im ORF [2] treffend geschieht – als „steirischer Kibbuz“ bezeichnet werden kann, also eine „planmäßige, kollektive ländliche Siedlung“, die „vielfach mit angegliederten Gewerbebetrieben“ ausgestattet ist.[3] Cambium selbst bezeichnet sich als das erste „Ökodorf“ [4] Österreichs, in dem derzeit etwa 50 Erwachsene mit 25 Kindern leben, deren Altersspanne von 1 bis 77 Jahre verläuft. Die Vision des Vereins ist der Aufbau einer großen „Gemeinschaft […] im ländlichen Raum in Österreich“, für die „eine lebendige Beziehungskultur, die gemeinsame, nachhaltige Nutzung von Ressourcen sowie die Kooperation mit anderen innovativen Projekten und ein reger Austausch mit der Umgebung“ essentiell ist.

mostundjazz

Zwanzig Jahre lang stand der Fehringer Tierarzt Anton Eder als Initiator und künstlerischer Leiter hinter dem über die steirischen und sogar österreichischen Grenzen bekannten Festival Most & Jazz, das neben dem musikalisch hochwertigen Programm regionale Kultur und Kulinarik bietet, einheimischen und internationalen Gästen „familienfreundlich und ohne elitäre Barrieren“ [1] eine Bühne liefert und dabei für ständige Bewegung und Belebung der Region sorgt. Der regionale Unternehmer Anton Eder zeigte durch sein Engagement, wie entscheidend die Rolle einer impulsgebenden, dabei zur Kooperation anregenden Leitfigur ist und dass die Intaktheit einer Kulturlandschaft als wesentliche Grundlage für die (Re-)Vitalisierung, Identitätsstiftung und touristische Inwertsetzung einer Region erachtet werden muss.

kooperation

Als „Komplexitätsmanagerin“ bürstet Karin Magometschnigg die dominante Logik von EinzelkämpferIntum und Globalisierung gegen den Strich. Sie arbeitet mit dem, was vor Ort da ist – und das kooperativ. Das Gute mag ja nahe liegen, aber oft ist das schwer zu erkennen, oder auch schwierig umzusetzen. Diese Komplexität will gemanagt werden, damit Menschen zusammenkommen und auch erfolgreich zusammenarbeiten können. Als Komplexitätsmanagerin ist Magometschnigg so gesehen auch Kooperationsmanagerin. Ihr Geschäft ist es, kooperative regionale Geschäftsmodelle zu entwickeln und ein Stück weit zu begleiten. Dass sie in ihrem früheren Berufsleben Managerin in einem Großkonzern war, ist dabei sicherlich kein Schaden. Die Erfahrungen mit Komplexität und Kooperation, die sie dort gesammelt hat, überträgt sie nun erfolgreich auf den ländlichen Raum – eine Transferinnovation, mit der sie als Unternehmerin kooperatives UnternehmerIntum fördern will.