Unsere gegenwärtige Wirtschaftsordnung bedroht die natürlichen Ökosysteme in gleichem Maße wie die menschlichen Gesellschaften. Mit der voranschreitenden Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch Ausbeutung von Mensch und Natur nehmen soziale Ungleichheit, Egoismus, Entfremdung, Misstrauen, Passivität und Sinnentleerung zu. Wir wollen eine zukunftsfähige und lebensdienliche Wirtschaft – in Theorie und Praxis. Um dieses Ziel zu erreichen, betreiben wir Wirtschaftsmöglichkeits-Forschung, mit kritischem Blick auf herrschende Ideen und Interessen. Unser Ideal ist eine demokratische, gerechte, solidarische, nachhaltige Gesellschaft, in der gute zwischenmenschliche Beziehungen, Vertrauen, die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie sinn- und freudvolles, kreatives Arbeiten unter besten Bedingungen die Norm sind.

Ein Wirtschaftsmodell, das angesichts dramatischer Krisen nicht mehr anzubieten hat, als Wachstum, Wettbewerb und die Behauptung, alternativlos zu sein, verspielt jegliche Legitimität. Durch den technischen Fortschritt haben wir einen nie dagewesenen Produktivitätsgrad, wir haben Phantasie und wir haben Arbeitskraft im Überfluss. Es gibt keinen objektiven Mangel mehr. Wir können unsere Wirtschaft sinnvoller und besser gestalten, indem wir Rahmenbedingungen schaffen, die vernünftiges, verantwortungsvolles und lebensdienliches Wirtschaften fördern. Wir müssen nicht auf den Zusammenbruch des Systems warten, damit sich etwas ändert. Wir haben die Transformation selbst in der Hand.

Wir denken Wirtschaft -- was sie ist, und wozu sie gut sein soll -- aus ethischer Perspektive neu und verstehen sie als produktive Basis eines guten und nachhaltigen Zusammenlebens, getragen von Gerechtigkeit, Solidarität und Kooperation, Suffizienz und Subsistenz, kleinräumiger Resilienz, sinnvoller Arbeit, Demokratie als Entscheidungsprinzip in allen Lebensbereichen, Verantwortung und Nachhaltigkeit, Entschleunigung als Grundlage für Reflexion, von Empathie und Vorsorge. Unsere Grundhaltung ist dabei undogmatisch – es geht uns um einen fortwährenden Prozess der Suche, des Dialogs und der kritischen Reflexion, dem stets die Frage zu Grunde liegt, in was für einer Gesellschaft wir leben, in was für einer Wirtschaft wir tätig werden wollen.

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